Die besten Bilder von Menschen – drei „meiner“ Reisefotografen beim Fotoforum Award erfolgreich!

Vor kurzem ist die neue Ausgabe des Fotoforum Magazins (2020/04) erschienen. Bereits der Titel zeigt ein Foto aus dem Wettbewerb „Die besten Bilder von Menschen“ (Fotoforum Award 2020). Nicht ohne Stolz habe ich festgestellt, dass gleich drei Fotografen im Wettbewerb erfolgreich waren und jeweils mit einem Bild im Heft vertreten sind, die mit mir auf Fotoreisen waren!

Ich gratuliere ganz herzlich zu eurem schönen und verdienten Erfolg!
Gerne möchte ich eure tollen Fotos hier noch einmal würdigen …

Die erfolgreichen Reisefotografen und ihre Bilder

Fred Eversmann – „Hausaufgaben“ (Myanmar)

Fred über sein Foto …

Das Mädchen posiert mit einem Schulheft in der Küche seines Elternhauses in einer abgelegenen Bergregion Myanmars. Der Hintergrund verliert sich im diffusen Licht der einfallenden Sonnenstrahlen und der raucherfüllten Luft des Raumes.

Die Situation ergab sich während einer Fotoreise mit Thorges Reisegruppe, bei der eigentlich der Sonnenaufgang über den Bergen im Mittelpunkt stand. Es ergab sich jedoch, daß das rückwärtig gelegene Haus einer Bauernfamilie im Morgenlicht ein viel attraktiveres Motiv bot. Die freundliche Familie war zunächst vom Besuch unserer fremdartigen Gruppe überrascht, lud ins jedoch nach kurzer Kontaktaufnahme zum Tee zu sich ins Haus. Bei den gegebenen spektakulären Licht- und Rauchverhältnissen entwickelte sich unser Besuch spontan zu einer ausgiebigen Fotosession, an der alle großen Spaß hatten.“

Fred Eversmann

Die technischen Details zu Freds Foto

Freds Foto entstand am 28. Januar 2018 während unserer Fotoreise durch Myanmar im Chin State.

Mehr Fotos von Fred Eversmann

Mehr von Freds fantastischen Fotos gibt es hier zu sehen:


Werner Hötzel – „Theyyam – Feuergott“ (Indien)

Werner über sein Foto …

Dieses Foto ist auf einer von Thorge perfekt organisierten Fotoreise nach Kerala im Süden Indiens entstanden. Wir besuchten dort unter anderem einige Theyyams. Dabei handelt es sich um Hindu-Feste, bei denen sich Menschen einer niederen Kaste in „lebendige Götter“ verwandeln. Ein Wahnsinns-Spektakel, das häufig mitten in der Nacht stattfindet und nur mit ausgezeichnet informierten Scouts vor Ort zu finden ist.

Es ist irre laut, es ist unglaublich heiß. Der Verstand sagt dir, dass es gar nicht sein kann, was dein Auge gerade sieht. Das Adrenalin pumpt durch deinen Körper und du hoffst, dass wenigstens eins deiner Fotos was wird…“

Werner Hötzel

Die technischen Details zu Werners Foto

Werners Foto entstand am 29. Februar 2020 während unserer Fotoreise durch Südindien in Kerala. Zum Thema „Theyyam“ finden Sie hier auch eine ganze Foto-Reportage von mir.

  • Kamera: Nikon D850
  • Objektiv: Nikon 35mm f/1.4
  • Brennweite: 35mm
  • Blende: f/4.5
  • Verschluss: 1/500 sec.
  • ISO: 320

Mehr Fotos von Werner Hötzel

Mehr von Werners fantastischen Fotos gibt es hier zu sehen:


Rik M. Plompen – “Die letzte der ‚Spider- Women’”

Rik über sein Foto …

Nach erstaunlichen zwei Wochen unter den Flügeln von Thorge, in denen ich meine fotografischen Fähigkeiten in der faszinierenden Schönheit Myanmars verbessern konnte, reiste ich noch individuell in den Chin State. Ein einstündiger Flug, eine sechsstündige Autofahrt, eine Übernachtung und eine vierstündige Bootsfahrt später wurden mein Guide und Übersetzer Ohnmar und ich im Dorf Pann Paung im Chin State begrüßt. Hier wollte ich die wahre Geschichte über die sterbende Tradition der Gesichts-Tattoos verstehen.
 
Einmal im Jahr, der genaue Zeitpunkt wird von dem Stammesoberhaupt festgelegt, werden alle Mädchen im Alter von 9 Jahren aus ihren Betten gehohlt. Myia teilt mir ihre Geschichte mit und erinnerte sich lebhaft daran, wie sie die Mädchen mitten in der Nacht schreien hörte und sofort wusste, dass „dies der Tag ist“. Von all den neunjährigen Mädchen in ihrem Stamm rannten viele, die zeitig aufwachten, in den Dschungel. „Einige sind nie zurückgekehrt“, sagt sie beim Ausatmen. Obwohl die Geschichten der Frauen alle etwas unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam, wie Myia bestätigt „es tat fürchterlich weh!“.
Myia war an einen Tisch gebunden, als die Älteren anfingen, an ihrem Gesicht zu arbeiten. Die Tinte und Nadeln, die für die Tätowierungen der Chin State-Frauen verwendet werden, stammen alle aus der Natur. Es werden Blätter für die Farbe verwendet, Ruß als Desinfektionsmittel und Grassprosse als natürlicher Verband zur Heilung. Als Tätowierungsnadel werden Dornen von Zuckerrohrpflanzen verwendet. Rinde von Kiefern wird erhitzt und der Rauch eingefangen in einem Schlammtopf wo er mit verschiedenen Blättern gemischt wird, um die Tinte zu erzeugen. Der Prozess des Tätowieren selbst dauerte für Myia zwei Tage, für andere waren es sieben. Alles sehr abhängig von der Schmerzschwelle der Mädchen. Myias Gesicht war vollständig geschwollen und es dauerte über zwei Wochen, bis es wieder normal war. Sie ist aber froh überlebt zu haben, wie nicht alle Mädchen. Um den Grund der Tradition zu verstehen, erzählt mir Myia, dass die Tätowierungen andere Stämme davon abhalten sollten, dass die Mädchen für sie begehrenswert sind, weil sie deutlich gekennzeichnet sind, sodass sie nicht entführt werden.
 
Trotz der weit verbreiteten Meinung, sind diese Frauen nicht stolz auf ihre Tätowierungen. Myia erzählt mir, dass sie jedes Mal, wenn sie in einen Spiegel schaut, an das schreckliche Ereignis erinnert wird. Wie die meisten Frauen ist sie froh, dass die birmanische Regierung diese Tradition verboten hat. In den frühen 1960er Jahren verbot die sozialistische Regierung von Birma das tätowieren, um das Land zu modernisieren. Myia ist eine der letzten „Spinnenfrauen“. Sobald ihre Zeit gekommen ist, werden die Tradition und Geschichte der Chin State Tattoos mit ihnen gehen.“

Rik M. Plompen

Die technischen Details zu Riks Foto

Riks Foto entstand am 21.12.2015 im Anschluss an unsere Fotoreise durch Myanmar im China State.

  • Kamera: Sony Alpha 77
  • Objektiv: Sony SAL 50mm f/1.4
  • Brennweite: 50mm
  • Blende: f/2.8
  • Verschluss:  1/160 sec.
  • ISO: 100

Mehr Fotos von Rik M. Plompen

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