Vier neue Werke machen den Iran erlebbar – in Text, Bild und Ton
Buchkritik im Rotary Magazin
Nicht selten verstellt der Blick auf aktuelle politische Weltlagen und Verwerfungen die Sicht auf Geschichte, Traditionen, Kultur und Alltagswirklichkeiten einzelner Länder. Was etwa bewegt die Menschen im Iran, in welchem Kontext denken und handeln sie? Wofür steht ihre Kultur? Und was genau wissen Außenstehende über den Staat abseits von Atomprogrammen, Kopftuchzwang und Massenprotesten? Mit den Fotografen Thorge Berger und Mehran Khadem-Awal bereisten zwei veritable Iran-Enthusiasten das ausgedehnte, bevölkerungsreiche Land zwischen Kaspischem Meer und der Straße von Hormus. Über 4000 Kilometer legten die Autoren zurück, um Bilder zu machen von Menschen, Landschaften, Städten und Welterbestätten. Berger und Khadem-Awal tauchten ein in Welten, die den bisweilen verstörenden Alltag im Land vergessen lassen. Indem sie den Dialog mit den Menschen suchten und auf das Wesentliche – die Bilder hinter den Bildern – fokussierten, entstand ein Fotokosmos von hoher Strahlkraft und Authentizität. Ob karge Berglandschaften, Wüsten, Millionenstädte wie Teheran, Isfahan oder Shiraz, ob abgelegene Dörfer, Basare, Werkstätten, Teestuben, Grabmäler, Moscheen und Paläste, ob Ölfelder, Gärten oder Porträts von Handwerkern, Barista, Händlern und Bäckern: Der opulente, wertig gestaltete Band erweist der vielgesichtig gestimmten persischen Kultur ebenso seine Reverenz wie den Menschen.
Martin Hoffmeister
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