Welt-Lepra Tag

Der letzte Sonntag im Januar ist „Welt-Lepra-Tag“

Seit 1954 wird der Welt-Lepra-Tag am letzten Sonntag im Januar begangen. Er wurde 1954 von Raoul Follereau initiiert. Er wurde mit dem Todestag Mahatma Gandhis gleichgesetzt, der sich zeitlebens für Leprakranke eingesetzt hatte.

Was ist Lepra?

Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit mit langer Inkubationszeit, die mit auffälligen Veränderungen an Haut, Schleimhäuten, Nervengewebe und Knochen verbunden ist.

Der ursprüngliche deutsche Name der Krankheit ist Aussatz. Die von der Lepra befallenen Kranken mussten außerhalb menschlicher Siedlungen leben – sie waren (von der Gesellschaft) ausgesetzt und somit von der Gesellschaft ihrer Mitmenschen ausgesondert.

„Unter Kontrolle“

Durch die Zusammenarbeit aller weltweit tätigen Leprahilfswerke in der ILEP (International Federation of Anti-Leprosy Associations) ist die Lepra heute „unter Kontrolle“, und aufgrund der Behandlungsmöglichkeiten mit Antibiotika ist Lepra inzwischen in Ländern mit entwickelter Gesundheitsversorgung nahezu ausgerottet. Die Zahl der Neuinfektionen weltweit war für Jahrzehnte deutlich rückläufig, sinkt seit 2013 aber nur noch langsam.

Nicht für alle

Gleichzeitig ist die Krankheit in vielen Entwicklungsländern nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem. Im Jahr 2019 wurden 202.185 Neuerkrankungen berichtet; am Jahresende 2019 stand die Zahl der erkrankten Patienten bei 177.175 (Daten der WHO aus 160 Ländern). Es war erklärtes Ziel der Weltgesundheitsorganisation, die Krankheit bis 2005 auszurotten, ähnlich wie es mit den Pocken gelungen ist. Aufgrund der ungewöhnlich langen Inkubationszeit bei der Lepra wird man hiervon aber noch lange nicht ausgehen können.

Die meisten Erkrankten leben in Indien, wo jährlich über 110.000 Menschen neu erkranken. Brasilien (über 25.000 Neuerkrankungen jährlich) und Indonesien (über 15.000) sind ebenfalls sehr stark betroffen, aber auch in Afrika gibt es viele Kranke. In vielen der von Lepra betroffenen armen Länder wurden mit Entwicklungsgeldern spezielle Behandlungszentren errichtet.

Quelle: Wikipedia

Mein Foto

Die Frau auf meinem Foto traf ich 2010 in der heiligen Stadt Varanasi in Indien, wo sie auf der Strasse bettelte. Sie litt an Lepra und damals sah ich neben ihr noch eine Menge mehr, an Lepra erkrankte Menschen dort. Auch auf meinen vielen Indien-Reisen danach traf ich immer wieder auch auf Lepra-Kranke. Es ist natürlich nur eine subjektive Sicht, aber ich denke, die Krankheit ist eben noch nicht „unter Kontrolle“. Für die Betroffenen ist es ein furchtbares Schicksal, nicht nur wegen der Krankheit selbst, sondern gerade auch wegen der „Aussätzigkeit“, die leider immer noch mancherorts damit einhergeht.

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