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Framerate und Belichtungszeit

Hallo Thorge,
bisher galt immer 25 oder 50 fps und entsprechend 1/50 oder 1/100s Belichtungszeit, bzw. NTFS 30, 60fps  und 1/60, 1/120s.
Jetzt habe ich von einer Kombination 30 oder 60 fps und für beide 1/50s Belichtungszeit gehört. Das hätte den Vorteil, dass die Bilder zügiger fließen würden aber durch die 1/50s die Synchronität zu unserem Stromnetz erhalten bleibt und es dadurch bei Kunstlicht nicht zu dem berühmten Flackern kommt, s.: Die alten Regeln gelten nicht mehr! SO solltest du deine Kamera künftig einstellen. 📷 - YouTube
Was hältst du davon?
Liebe Grüße
Stefan

Hallo Stefan!
Das ist ein ziemlich umfassendes Thema, mit den Framerates. Ich beschränke mich hier mal auf folgenden Aspekt:

Worum geht es überhaupt bei der Regel?
Der Gedanke geht zurück auf die 180°-Shutter-Regel, die aus noch aus analogen Filmzeiten stammt.
Sie besagt, für eine schöne Bewegungswiedergabe müsse man Videos immer mit dem Kehrwert der doppelten Framerate belichten. Also beim Filmen in 24 fps belichtet man mit 1/48 Sekunde, bei 25 fps mit 1/50 Sekunde oder bei 60 fps mit 1/120 Sekunde.
Hintergrund ist, dass hat man festgestellt hat,  dass wir  in Filmen (und später auch Videos) Bewegungen dann als "flüssig" wahrnehmen, weil durch die Regel eine nahezu "perfekte Bewegungsunschärfe" erzeugt wird, die uns Bewegungen als "flüssig" erscheinen lässt. Ist die Verschlusszeit deutlich kürzer, erscheinen uns Bewegungen hingegen als "abgehakt", ist sie länger nehmen wir die Unschärfe zu sehr wahr. Tatsächlich kann unser menschliches Auge Bewegungen auch nicht "knack-scharf" sehen.

Eine sehr ausführliche Abhandlung dazu hat Andreas Beitlinger in diesem Artikel hier dazu geschrieben.

VIDEOAUFNAHMEN BEI KUNSTLICHT

Hierzu gibt es einen guten Post von Gunther Wegner, aus dem ich mal den relevantesten Teil zitiere:
Wenn Video­auf­nah­men bei Kunst­licht machen, soll­ten wir die Netz­fre­quenz des Lan­des, in dem wir filmt, beach­ten. In Euro­pa beträgt die­se 50 Hz. Das betrifft aber eher die Belich­tungs­zeit, als unbe­dingt die Auf­nah­me­fre­quenz. Bei 50 Hz «fla­ckern» Lam­pen meist 100x pro Sekun­de. Das bedeu­tet, wenn wir mit einer Auf­nah­me­fre­quenz von 25 fps arbei­ten, soll­ten wir mit 1/25 oder 1/50 belich­ten, um Fla­ckern zu ver­mei­den. Bei 30 fps soll­ten wir mit 1/50 belich­ten, um Fla­ckern zu vermeiden.
Wenn wir in einem Land mit 60 Hz Netz­fre­quenz bei Kunst­licht filmen, «fla­ckern» die Lam­pen i.d.R. 120x pro Sekun­de. Wenn wir nun mit 25 fps filmen, soll­ten wir mit 1/30 Sek oder 1/60 Sekun­de belichten. Wenn wir mit 30 fps filmen, ebenfalls.
Ach­tung: Eini­ge LED- und Neon-Lam­pen ver­hal­ten sich bezüg­lich des Fla­ckerns anders und auch unab­hän­gig von der Netz­fre­quenz – ins­be­son­de­re, wenn sie gedimmt wer­den kön­nen. Wir soll­ten also bei Kunst­licht­auf­nah­men grund­sätz­lich Pro­be­auf­nah­men machen und uns an der Faust­re­gel orientieren:
Je länger die Belichtungszeiten desto eher vermeiden wir flackern!

Wie gesagt, ein umfangreiches Thema ... 😉