Frage- und Austausch-Foren

Foren zu Reisefotografie, Bildbearbeitung, Multivision/AV-Shows und mehr

Herzlich willkommen!

Du befindest dich jetzt im Bereich der Foren für Teilnehmende von Reisefotografie-Workshops und der Reisefotografie Masterclass. Hier findest du unsere Frage- und Dikussions-Foren rund um Themen der Reisefotografie, Bildbearbeitung, Multivisionen /AV-Shows und mehr. Am besten legst du dir ein entsprechendes Bookmark in deinem Browser an. So kannst du jederzeit schnell auf diesen Bereich zugreifen. Wenn du selbst aktiv am Forum teilnehmen möchtest, melde dich bitte bei mir, denn dazu brauchst du einen Benutzer-Account.


Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Bild-Sequenzen mit Musik

Wie kann man Sequenzen von Bildern mit Musik gestalten? Welche Musik nehme ich wofür und wo bekomme ich geeignete Musik her? (Neu)

Aus meiner Sicht geht es bei Bildsequenzen mit Musikuntermalung um Stimmungen, zu denen ich mein Publikum einlade.
Grundsätzliche gehe ich so vor:

WORKFLOW für Slideshows
1. Idee entsteht – Zunächst kommt mir bei der Durchsicht meines Materials irgendwann eine Idee für eine Bildsequenz mit Musik.

2. Bidmaterial – Dann prüfe ich, ob ich ausrechend gute (!) Bilder dafür habe. Denn: eine Bildsequenz mit Musik braucht eine gewisse Länge damit sie wirken kann. Das Publikum muss sich ja auf diese stimmungsvolle “Mini-Reise auch erstmal einlassen können. (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen).

Beispiel 1: Abschluss des Ganesha-Festes in Mumbai. (Vorher habe ich dem Publikum erklärt, worum es dabei geht): https://vimeo.com/484800936/9834d95e90
Wie ihr sehen werdet, habe ich in diesem Beispiel eher ruhige Musik verwendet die Bilder weich überblendet (1-2 Sekunden). Es gibt auch eine Stelle, wo ich (passend zur Musik) ein starkes Bild länger stehen lasse. Außerdem werdet ihr sehen, dass ich viel mit dem s.g. “Ken Burns” Effekt arbeite. D.h., es wird (z.B. abwechselnd) sanft in die Bilder rein bzw. raus gezoomt. Gegen Ende der Sequenz gibt es dann einen Bruch in der Musik und der Beat wird schneller. Das war zunächst ein Problem, weil ich nicht sinnvoll vorher “raus kam”. Dann habe ich mich dafür entschieden, den Bruch noch mit zu nehmen und in der Slideshow auch “mit zu machen”. Das habe ich durch die Split-Screen-Technik und harte Schnitte gelöst. Am Ende blende ich dann sanft aus und nutze noch einmal Aufnahmen vom Rauschen der Wellen – wie zu Anfang der Sequenz. Wo man so etwas her bekommt beantworte ich weiter unten …

Beispiel 2: “Holi-Fest in Jaipur”. (Auch hier habe ich vorher dem Publikum erklärt, worum es dabei geht): https://vimeo.com/484795871/615833b6f8
Bei diesem Beispiel fängt die Musik auch sanft an. Ich lasse die Bilder lange stehe und nutze sehr weiche Überblendungen. Dadurch entstehen m.u. kurzzeitig s.g. “Dritte Bilder”. Das sind die Bilder, die entstehen können, wenn zwei Bilder zu je ca. 50% überblendet sind. Der “dritte Bilder-Effekt” ist hier nur flüchtig, wird aber von manchen Referenten sehr gezielt noch viel extremer eingesetzt. (Ich schaue später, ob ich ein Beispiel für euch finde …)
Nach 4 Bildern und ca. 35-40 Sekunden gibt es auch hier einen Bruch in der Musik. Ich begleite diesen durch eine Abblendung ins Schwarze. Dann beginnt ein schnellerer Beat und ich wechsle von überblendeten Bildern auf harte Schnitte im Takt der Musik. (Gewählt habe ich sie, weil das Holi-Fest fröhlich und z.T. auch wild ist! ). Nach wie vor mit Ken Burns Effekt (allerdings nur noch rein zoomen). Später wechsle ich von (ganz) harten Schnitten zu extrem schnellen Überblendungen (der Rhythmus, wie lange die Bilder stehen, bleibt dabei aber gleich.) Im Laufe der Sequenz gönne ich mir dann noch 1-2 “kreative Varianten” bei der Überblendung – nach meiner Auffassung passt es zur jeweiligen Stelle und bringt etwas Abwechslung. Die Sequenz endet mit “Humor”: man sieht ein Bild von mir, wie ich über und über mit Farbe beschmiert bin und glücklich lächle …

3. Musikauswahl – Jetzt lohnt es sich, nach passender Musik zu suchen. Meist habe ich schon eine grobe Vorstellung, manchmal sogar schon ein Stück im Kopf. Bei letzterem prüfe ich jetzt, ob das Stück “funktioniert”, also ob sich mit den Bildern und der Musik auch die Stimmung einstellt, die ich erzeugen wollte. Dazu lege ich (in m.objects) die Musik auf eine Tonspur und lasse m.objects erstmal eine Reihe von Bildern automatisch auf der Bildspur anordnen und überblenden. Sieht es vielversprechend aus, beginnt jetzt die Feinjustiereung …

4. Schneiden auf die Musik – Die Bilder werden jetzt sortiert und (weitestgehend) auf die Musik geschnitten bzw. überblendet. Bis ich zufrieden bin, kann das u.U. auch ein wenig dauern …

5. Ggf. ergänze ich eine solche Sequenz noch um “Sound-Design”, also Geräusche, die zu den jeweiligen Bilder passen. Ein Beispiel für recht “extensives” Sound-Design, ist die Sequenz mit dem Kalarippayat-Trainingskampf aus Kerala: https://vimeo.com/456169956/be2b60d128
Stellt euch dazu bitte vor, dass ich überhaupt keinen Ton hatte. Meine Aufnahmen habe ich durchweg mit der Nikon Z6 in Zeitlupe gedreht, da wird kein Ton aufgenommen. Die Drohnenaufnahmen stammen von meinem Freund Anirudh. Auch bei Drohnenaufnahmen wird ja kein Ton aufgenommen. D.h., alles was ihr hört, ist nachträglich drunter gemischt!

Wo her Musik und Sound-Elemente (Geräusche) bekommen?
Zum einen habe ich euch ja schon erzählt, dass ich ständig Musikstücke “sammle”. D.h., wann immer ich ein Stück Musik höre und denke, das könnte etwas für eine Slideshow sein, zücke ich mein Handy und finde mit der App “Shazam” heraus, was es ist. Dann schaue ich, ob es die CD in der Stadtbibliothek gibt (die sind in Köln erstaunlich gut sortiert!) oder, ob ich es z.B. im iTunes Store oder bei amazon kaufen kann. I.d.R. kaufe ich nicht das ganze Album, sondern nur das Stück. Dann wird es in meine eigen iTunes-Sammlung importiert und ich vergebe im Kommentarfeld des Stücks ein Schlagwort (“Slideshow”) sodass es in meiner Smarten-Sammlung auftaucht. Manchmal mache ich mir auch gleich noch Notizen, was meine Ideen und Gedanken dazu waren.
Vermutlich habt ihr aber noch keine Sammlung …
Es gibt auch jede Menge Plattformen im Internet, bei denen ihr sowohl lizenzfreie Musik suchen könnt, als auch – Geräusche für euer Sound-Design. Eine relativ bekannte Plattform (weil sie von vielen YouTubern genutzt wird) ist z.B. https://www.epidemicsound.com Ihr findet ggf. aber natürlich auch noch jede Menge andere über eine entsprechende Google-Suche …

Die Musiksuche gehört nicht zu meinen Stärken, aber daran muss ich noch arbeiten. Aber hier ein paar grundlegende Dinge:

- Musik mit Gesang ist eher ungeeignet, es sei den der Text passt oder unterstützt gar die Bildaussage
- Ich kaufe mir CD‘s vor Ort (im Laden oder auf der Straße) oder im Internet oder bei einer der gängigen Webseiten (Highland kennt wohl jeder) und sortiere Sie in meiner iTunes Bibliothek nach Stimmungen: traurig, mystisch, fröhlich, hemdsärmlig, fließt so vor sich hin, Action / Power, usw. Das hilft mir sehr das Richtige zu finden. Ähnliche Filter bieten auch die Webseiten dazu.
- Eine Musik sollte in der Regel nicht zwei Mal in einer Schau verwendet werden. Es sei, es soll ein Erkennungsmerkmal sein.
- Es bietet sich oft an das natürliche Ende eines Musikstücks zu nutzen. Es einfach auszublenden kann man machen, dann ist es halt Kac....