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DJI Air 2s

Hallo Thorge,

ich habe irgendwie noch im Kopf, dass Du dich auch für die Drohne Air 2s von DJI interessiert hattest. Bist du inzwischen Besitzer einer solchen Drohne? Wenn ja, welche Erfahrungen hast Du damit gemacht und welche Variante hast du dir angeschafft (Fly more Combo, Controller?).

Wenn jemand anderes Erfahrungen mit der DJI Air2s hat, bitte gerne auch ein paar Infos in das Forum posten.

Danke schon mal.

Bis bald

Sabine

 

 

 

 

Hallo Sabine!

Ja, das hast du richtig in Erinnerung! Ich konnte nicht widerstehen, als die Air 2S raus kam. Und das, obwohl ich schon eine DJI Mini 2 besitze. 😉 Allerdings habe ich auch schon eine Mavic Mini (1) in der Nordsee versenkt und meine Mini 2 beinahe ebenfalls geschrottet. (Viel Glück gehabt!) Daher habe mich auch einige Aspekte an der Air 2S besonders gereizt:

  • Hinderniserkennung
  • der 1 Zoll große Sensor
  • die Möglichkeit, in 4k mit 60 fps zu filmen
  • Aufnahmen in Zeitlupe
  • Follow-Me Modus

Alle genannten Aspekte gibt es bei der Mini 2 nicht. Die Air 2S hat allerdings auch einen gravierenden Nachteil gegenüber der Mini 2, und das st das Gewicht! Die Mini 2 liegt mit ihren 249 Gramm unter der "kritischen Grenze" von 250 Gramm. Damit gehört sie in die kleinste Klasse von Drohnen und unterliegt deutlich weniger Beschränkungen (u.a. brauchst du keinen Drohnen-Führerschein).

Sehr viel kann ich dir leider noch nicht über meine Erfahrungen mit der Air 2S berichten. Ich bin selbst noch nicht viel damit geflogen. Aber, mein Freund Carsten hat leider schon unglückliche Erfahrungen mit der Hinderniserkennung gemacht. Seine Air 2S hat einen herunter hängenden Ast nicht "gesehen", ist hineingeflogen und abgestürzt. Leider hat sie den Absturz auch nicht überlebt! Ich weiss nicht, wie der aktuelle Stand ist, ob DJI Carsten eine Ersatz-Drohne gibt  oder sich auf irgend etwas beruft und ihm die Schuld gibt. Vielleicht berichtet er ja hier selbst noch davon ...

Auf jeden Fall habe ich gleich mal die Betriebsanleitung etwas aufmerksamer gelesen und gesehen, dass die Hindernis-Erkennung nicht in allen Modi funktioniert! Z.B. nicht, wenn man in 4k mit 60 fps filmt! 😡

Sobald ich etwas mehr Erfahrungen gesammelt habe, teile ich sie aber hier gerne ...

Lieben Gruß

Thorge

Lieber Thorge,

tatsächlich habe (bzw. "hatte"; dazu unten mehr) ich die Mavic Air 2 als Vorgängermodell der Air2S. Wesentlicher Unterschied dürfte hier die Größe des Sensors sein (1/2 anstatt 1 Zoll). Die Mavic Air habe ich seit Juni letzten Jahres geflogen und bin vom kompakten Packmaß (ich hatte vorher die deutlich größere und schwere Mavic Pro Platinum) begeistert. Der neue Controller ist ebenfalls super, weil er ohne große Fummelei einen super Blick auf das Handy-Display gibt.

Flugruhe, Arbeit des Gimbal und Akkulaufzeit sind mehr als ausreichend. Überrascht war ich, wie unbeeindruckt sich die Drohne auch bei deutlichen Minustemperaturen (-15 C°) in Nordschweden verhalten hat (Akku und Handy natürlich separat in der Tasche vorgewärmt).

Trotz der rechtlich oft schwer zu durchschauenden Rahmenbedingungen, vor allem wenn es um internationale Reisen geht, hat die Mavic Air 2(S) gegenüber größeren Modellen den erheblichen Vorteil der Handlichkeit. Ich empfehle jedenfalls die Mitnahme im Handgepäck und wenn möglich Aufteilung auf verschiedene Taschen. Je kleiner, je weniger Diskussion und Risiko der Beschlagnahme an der Grenze (was natürlich ein Riesenargument für die Mini ist).

Als Radreisender habe ich natürlich auch Active-Track ausprobiert. Hier musste ich nach der Online-Hochglanzwerbung von DJI meine Erwartungen doch an die Wirklichkeit anpassen. Ja, es funktioniert mit Active Track besser als bei der Mavic Pro, aber ... zu weit sollte man von der Drohne nicht entfernt sein und wenn ich zum Filmen nicht immer meinen roten Rucksack aufgezogen hätte, würde mich die Drohne wahrscheinlich jetzt noch suchen. Die Hinderniserkennung kann man ja nur ausprobieren, wenn man es wagt in einem Bereich mit Hindernissen zu fliegen. Bis vor Kurzem habe ich das gelassen, da ich der Kombination, dass DJI einerseits eine Hinderniserkennung als extrem zuverlässig anpreist und andererseits eine Versicherung für Crashs zu empfiehlt mit etwas Misstrauen begegnet bin. Kürzlich habe ich dann Active Track mit Hinderniserkennung noch mal genutzt und die Drohne ist mir dann auch ca. 20 Meter brav hinterhergeflogen. Dann entschied sie ungebremst in eine Baumkrone zu fliegen, die selbst Ray Charles im intensiven Klavierspiel gesehen hätte (rechts und links des Baumes war viel mit Luft angefüllter Raum). Mitten in der Baumkrone bewegte sie sich dann aufgrund von Wind ein wenig, touchierte einen der Äste und stürzte dann ab um als Totalschaden zu enden. Ich kann nur Selbsttötungsabsichten vermuten, weil mit dem Aufkommen der Mavic Air 2S das Leben einfach keinen Sinn mehr machte.

DJI habe ich den Fall geschildert und zum Ausdruck gebracht, dass eine Kollisionsverhinderung nicht 3 Meter hinter dem Hindernis, sondern ein paar Meter davor seinen Zweck erfolgt; ansonsten sollen sie das umbenennen; ein paar kreative Namen hätte ich parat. Ich habe eine Paketmarke zugeschickt bekommen (was wohl ein ganz gutes Zeichen ist), dann wurde die Mavic auseinandergenommen und fotografiert (was den Totalschaden untermauerte) und jetzt warte ich seit 10 Tagen darauf warte, dass der Schaden "quoted" wird, d.h die Auflösung was mich der Spaß nun kosten soll.

Anbei ein mit der Drohne gemachtes Foto. Bei Fragen gern melden.

Viele Grüße

Carsten

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Thorge Berger hat auf diesen Beitrag reagiert.
Thorge Berger

Hi Carsten!

Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung - und der schönen Luftaufnahme, die noch mal gut unterstreicht, warum sich der ganze Drohnen,ram auch lohnen kann! 😉

Bei deinem Crash bin ich gleich voller Mitgefühl. Allerdings muss ich jetzt doch noch mal nachfragen: die gecrashte Drohne war (noch) keine Air 2S!?

Ich habe mir inzwischen ein paar YouTube-Videos angesehen, wo die Air 2S keine so schlechte Figur macht, bei der Hinderniserkennung im Follow-Me-Modus. Trotzdem bin ich mit meiner lieber defensiv unterwegs … Wenn‘s nicht klappt, kann‘s halt auch gleich teuer werden! 🤭

Carsten Grüttner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Carsten Grüttner

Hi Thorge,

genau, die gecrashte Drohne war die Mavic Air 2; nicht die Mavic Air 2S. Inwieweit sich bei der Hinderniserkennung Verbesserungen durch das Upgrade von APAS 3.0 auf APAS 4.0 und bei ActiveTrack von 3.0 auf 4.0 ergeben, weiß ich nicht. Bei APAS 3.0 sollte eine gewisse Verlässlichkeit aber auch schon vorliegen und wurde ja gerade als sensationelles Upgrade von APAC 2.0 auf APAC 3.0 gefeiert (ok, DJI hat sich gefeiert ...); sonst macht es eben keinen Sinn eine 800 € Drohne mal eben in einer "Hindernislandschaft" zu crashen und sich nachher von DJI vorwerfen zu lassen (wenn sie es denn tun...), dass man sich auf die Systeme natürlich nicht verlassen kann. Halbes Risiko geht bei Follow me halt auch nicht so recht 😉

Thorge Berger hat auf diesen Beitrag reagiert.
Thorge Berger

Hi Carsten!

Ja, da hast du wohl recht, wenn dir die Drohne auf dem Fahrrad folgen soll, musst du dich schon drauf verlassen können, dass es klappt, mit der Hinderniserkennung! Ich glaube, ich möchte aber erstmal "ein Gefühl" dafür entwickeln, wie gut das ganze funktioniert, bevor ich mich wirklich drauf verlasse ... 😉

Was ich meine ist, vielleicht erstmal zu Fuß testen, sodass man ggf. eingreifen kann, wenn absehbar ist, dass die Drohne gerade mal wieder "blind" ist und irgendwo gegen fliegen will. Apropos, die Air 2S hat ja jetzt auch oben Sensoren, die eine wichtige Rolle spielen können, wenn sie sich im Flug nach vorne neigt. Ich werde mich dem Thema wohl kommende Woche mal nähern. Da habe ich voraussichtlich die Chance tatsächlich mal wieder einen Präsenz-Workshop im Altmühltal zu halten! Jedenfalls, wenn der Inzidenzwert so niedrig bleibt ... Also, bitte Daumen drücken!

 

Lieben Gruß Thorge

Hi Thorge,

inzwischen liegt eine Rückmeldung von DJI vor. Garantie wurde abgelehnt. Begründung war, dass kleine Gegenstände durch das System nicht identifizierbar sind. Etwas dürftig, wenn die Drohne in eine Baumkrone fliegt, die aus einer Vielzahl von Zweigen besteht. Im Detail die Rückmeldung von DJI:

NO WARRANTY: Crash damage. No liquid damage. Gimbal Axis Arm Module damaged. Aircraft Lower Cover Module damaged. Rear Aircraft Arm Main Body (Left) damaged. Upper Cover Module damaged. The aircraft worked in ActiveTrack mode; ..,the aircraft flew forward and braked because it detected obstacles; ,the aircraft crashed with obstacles when it was hovering because it was too close to obstacles; The aircraft cannot sense or avoid obstacles with small surface areas timely; conclusion:The incident was caused by non- manufacturing factors. Therefore, it is concluded to no warranty.

DJI bietet die Reparatur mit Versand aber für 132 EUR an, was in Anbetracht der erheblichen Schäden und der Selbstbeteiligung von 99 € bei DJI Care Refresh (das ich nicht habe) sehr fair ist; da diskutiere ich nicht weiter mit DJI. Zahlen und sich freue, dass ich im Juli wieder in Skandinavien damit spielen darf 🙂

Viele Grüße

Carsten

 

Hi Carsten!

Danke für das Update! Meine Erwartung an DJI wäre eine andere gewesen. Aber, wie du schon schreibst, das Reparaturangebot klingt wiederum sehr fair! Wirkt so, als wenn du „mit einem blauen Auge davon kommst“. 😉

 

Lieben Gruß Thorge