GPS-Daten in Bildern
Hallo Jochen!
Vielen Dank für deine Antwort. Also, dann legen wir mal los …
1. GPS-Empfänger von Nikon
Die erste Lösung, die ich dir anbieten kann, ist ein kleines zusätzliches Gerät, dass du auf deine Kamera steckst. nikon hat davon zwei im Angebot, den GP-1a und das ältere Modell GP-1. Der Unterschied liegt lediglich in den mitgelieferten Verbindungskabeln. Beide Geräte werden auf den Blitzschuh deiner Kamera geschoben und mit einem kurzen Kabel an die Kamera angeschlossen. Sobald du deine Kamera einschaltest, beginnt der GP-1/GP-1a nach Satellitensignalen zu suchen. Hat er sie gefunden, schaltet die LED auf der Rückseite von Rot auf Grün um und du kannst dir im Kamera-Menü deine Positionsdaten anzeigen lassen. Ab dann schreibt die Kamera die genauen Positionsdaten jeweils in die EXIF-Daten der Fotos und damit stehen sie später der entsprechenden Software, z.B. Lightroom zur Verfügung, sodass man sich sich auf Karten ansehen kann, wo das Foto gemacht wurde.
Die Vorteile der Lösung:
Bei dieser Lösung hast du sehr exakte GPS-Daten in jedem einzelnen Foto und keinen weiteren Aufwand im späteren Prozess. Da die Daten ja im EXIF-Bereich bereits vorliegen.
Die Nachteile der Lösung:
Die Lösung funktioniert über ein weiteres Gerät. D.h., du musst dir zunächst mal einen GP-1/GP-1a kaufen und dann auch immer dabei haben. (Der GP-1a liegt derzeit bei ca. € 180). Hinzu kommt, dass das Gerät seinen Strom von der Kamera-Batterie bezieht und das ist m.E. ohnehin schon „die Schwachstelle“ der Spiegellosen. Die Batterie wird also noch kürzer halten, wenn du den GP-1/GP-1a einsetzt.
Außerdem wird der Blitzschuh belegt, d.h., du kannst nicht gleichzeitig die GPS-Daten aufzeichnen und blitzen. Und die Kabelverbindung vom Gerät zur Kamera kann man als störend bei der Handhabung empfinden.
Last but not least braucht der GP-1/GP-1a eine gute Satellitenverbindung. Ist das nicht der Fall, sucht er immer weiter, was die Batterie sehr belastet und kann natürlich auch keine GPS-Daten in die Bilder schreiben, bis er fündig geworden ist.
Meine eigene Erfahrung:
Ich besitze einen GP-1 und habe ihn einige Jahre genutzt. Im Nachhinein fand ich es immer toll (auch jetzt noch), sehr genau sehen zu können, wo ich ein Bild gemacht habe. Trotzdem habe ich irgendwann aufgegeben, den GP-1 einzusetzen. Die Nachteile haben für mich die Vorteile überwogen. Gerade der letzte Punkt, dass der GP-1 nicht fündig wurde, oder sehr lange dafür brauchte, war in manchen der Länder, in denen ich viel unterwegs bin, öfter der Fall, als man vielleicht vermuten würde.
Jetzt, wo du die Frage aufgebracht hast, habe ich ihn mal wieder raus gesucht und - siehe da, er funktioniert noch wunderbar, auch mit meiner Z6! Kann gut sein, dass ich ih. Jetzt doch mal wieder ein wenig einsetze … Also schon mal Danke für die Anregung! 😉
2. Separater GPS-Tracker
Eine Alternative zum GP-1/GP-1a könnte ein separater GPS-Tracker sein, also ein Gerät, dass man vielleicht ohnehin zum Wandern oder Radfahren nutzt und das die Route aufzeichnet.
Oder alternativ ein spezifischer GPS-Tracker, der aber nicht auf der Kamera montiert sein muss. (Ein Teilnehmer einer meiner Fotoreisen hat hierzu einmal den "Conrad GT-750 Bluetooth GPS-Logger" empfohlen. Kostet ca. € 40).
Sind die Zeiten von Kamera und GPS-Tracker synchronisiert (auch im jeweiligen Land / der Zeitzone), und kann der GPS-Tracker die Route im GPX-Format ausgeben, können die Bilder später in Lightroom zu den Positionsdaten aus der Route synchronisiert werden! Man hätte also viele der Vorteile der o.g. Lösung , wie sehr präzise Daten usw.. Allerdings ebenfalls einige der Nachteile, wie zusätzliches Gerät etc. und etwas Aufwand bei der Nachbearbeitung, der sich allerdings in Grenzen hält.
3. Positionsdaten vom Handy importieren
Auch hier können wir noch mal zwei Varianten unterscheiden:
- Zum einen kann man auf seinem Handy eine entsprechende App installieren und damit das Handy zum GPS-Tracker machen. (z.B. "myTacks"). Ein Vorteil dieser Variante ist natürlich, das man sein Handy sowieso fast immer dabei hat. Es ist also kein zusätzliches Gerät. Aber, eine solche Anwendung wirkt sich auf jeden Fall auch auf die Akku-Laufzeit des Handies aus.
- Es gibt auch noch die Möglichkeit, zusätzlich zur eigenen DSLR oder spiegellosen Kamera mit seinem Handy Fotos zu machen, in denen die Positionsdaten gespeichert werden. Dann kann man später wahlweise diese Positionsdaten extrahieren und auf andere Bilder übertragen, die man ohne mit seiner DSLR oder spiegellosen Kamera ohne GPS geschossen hat. Oder die Information nutzen, um Positionsdaten manuell hinzuzufügen (s.u.). Beides ist ein Bisschen umständlich, aber auf jeden Fall auch eine Alternative.
4. Positionsdaten manuell hinzufügen
Man kann im Kartenmodul von Lightroom auch nachträglich Positionsdaten manuell hinzufügen, indem man Bilder auf einer (in Lightroom enthaltenen) Karte einem Ort zuweist. Dabei sucht man zunächst auf der Karte den Ort, um den es geht, und zieht dann das entsprechende Bild auf den Ort. Ab sofort sind die entsprechenden GPS-Koordinaten in den EXIF-Daten des Bildes gespeichert! Wie das genau funktioniert, zeige ich u.a. im Lightroom-Workshop …
So, das sind erstmal die Möglichkeiten, die mir dazu einfallen! Ich hoffe, da ist etwas für dich dabei!? 😉
Herzliche Grüße
Thorge
GPS-Daten in Bildern
Hallo Jochen!
Vielen Dank für deine Antwort. Also, dann legen wir mal los …
1. GPS-Empfänger von Nikon
Die erste Lösung, die ich dir anbieten kann, ist ein kleines zusätzliches Gerät, dass du auf deine Kamera steckst. nikon hat davon zwei im Angebot, den GP-1a und das ältere Modell GP-1. Der Unterschied liegt lediglich in den mitgelieferten Verbindungskabeln. Beide Geräte werden auf den Blitzschuh deiner Kamera geschoben und mit einem kurzen Kabel an die Kamera angeschlossen. Sobald du deine Kamera einschaltest, beginnt der GP-1/GP-1a nach Satellitensignalen zu suchen. Hat er sie gefunden, schaltet die LED auf der Rückseite von Rot auf Grün um und du kannst dir im Kamera-Menü deine Positionsdaten anzeigen lassen. Ab dann schreibt die Kamera die genauen Positionsdaten jeweils in die EXIF-Daten der Fotos und damit stehen sie später der entsprechenden Software, z.B. Lightroom zur Verfügung, sodass man sich sich auf Karten ansehen kann, wo das Foto gemacht wurde.
Die Vorteile der Lösung:
Bei dieser Lösung hast du sehr exakte GPS-Daten in jedem einzelnen Foto und keinen weiteren Aufwand im späteren Prozess. Da die Daten ja im EXIF-Bereich bereits vorliegen.
Die Nachteile der Lösung:
Die Lösung funktioniert über ein weiteres Gerät. D.h., du musst dir zunächst mal einen GP-1/GP-1a kaufen und dann auch immer dabei haben. (Der GP-1a liegt derzeit bei ca. € 180). Hinzu kommt, dass das Gerät seinen Strom von der Kamera-Batterie bezieht und das ist m.E. ohnehin schon „die Schwachstelle“ der Spiegellosen. Die Batterie wird also noch kürzer halten, wenn du den GP-1/GP-1a einsetzt.
Außerdem wird der Blitzschuh belegt, d.h., du kannst nicht gleichzeitig die GPS-Daten aufzeichnen und blitzen. Und die Kabelverbindung vom Gerät zur Kamera kann man als störend bei der Handhabung empfinden.
Last but not least braucht der GP-1/GP-1a eine gute Satellitenverbindung. Ist das nicht der Fall, sucht er immer weiter, was die Batterie sehr belastet und kann natürlich auch keine GPS-Daten in die Bilder schreiben, bis er fündig geworden ist.
Meine eigene Erfahrung:
Ich besitze einen GP-1 und habe ihn einige Jahre genutzt. Im Nachhinein fand ich es immer toll (auch jetzt noch), sehr genau sehen zu können, wo ich ein Bild gemacht habe. Trotzdem habe ich irgendwann aufgegeben, den GP-1 einzusetzen. Die Nachteile haben für mich die Vorteile überwogen. Gerade der letzte Punkt, dass der GP-1 nicht fündig wurde, oder sehr lange dafür brauchte, war in manchen der Länder, in denen ich viel unterwegs bin, öfter der Fall, als man vielleicht vermuten würde.
Jetzt, wo du die Frage aufgebracht hast, habe ich ihn mal wieder raus gesucht und - siehe da, er funktioniert noch wunderbar, auch mit meiner Z6! Kann gut sein, dass ich ih. Jetzt doch mal wieder ein wenig einsetze … Also schon mal Danke für die Anregung! 😉
2. Separater GPS-Tracker
Eine Alternative zum GP-1/GP-1a könnte ein separater GPS-Tracker sein, also ein Gerät, dass man vielleicht ohnehin zum Wandern oder Radfahren nutzt und das die Route aufzeichnet.
Oder alternativ ein spezifischer GPS-Tracker, der aber nicht auf der Kamera montiert sein muss. (Ein Teilnehmer einer meiner Fotoreisen hat hierzu einmal den "Conrad GT-750 Bluetooth GPS-Logger" empfohlen. Kostet ca. € 40).
Sind die Zeiten von Kamera und GPS-Tracker synchronisiert (auch im jeweiligen Land / der Zeitzone), und kann der GPS-Tracker die Route im GPX-Format ausgeben, können die Bilder später in Lightroom zu den Positionsdaten aus der Route synchronisiert werden! Man hätte also viele der Vorteile der o.g. Lösung , wie sehr präzise Daten usw.. Allerdings ebenfalls einige der Nachteile, wie zusätzliches Gerät etc. und etwas Aufwand bei der Nachbearbeitung, der sich allerdings in Grenzen hält.
3. Positionsdaten vom Handy importieren
Auch hier können wir noch mal zwei Varianten unterscheiden:
- Zum einen kann man auf seinem Handy eine entsprechende App installieren und damit das Handy zum GPS-Tracker machen. (z.B. "myTacks"). Ein Vorteil dieser Variante ist natürlich, das man sein Handy sowieso fast immer dabei hat. Es ist also kein zusätzliches Gerät. Aber, eine solche Anwendung wirkt sich auf jeden Fall auch auf die Akku-Laufzeit des Handies aus.
- Es gibt auch noch die Möglichkeit, zusätzlich zur eigenen DSLR oder spiegellosen Kamera mit seinem Handy Fotos zu machen, in denen die Positionsdaten gespeichert werden. Dann kann man später wahlweise diese Positionsdaten extrahieren und auf andere Bilder übertragen, die man ohne mit seiner DSLR oder spiegellosen Kamera ohne GPS geschossen hat. Oder die Information nutzen, um Positionsdaten manuell hinzuzufügen (s.u.). Beides ist ein Bisschen umständlich, aber auf jeden Fall auch eine Alternative.
4. Positionsdaten manuell hinzufügen
Man kann im Kartenmodul von Lightroom auch nachträglich Positionsdaten manuell hinzufügen, indem man Bilder auf einer (in Lightroom enthaltenen) Karte einem Ort zuweist. Dabei sucht man zunächst auf der Karte den Ort, um den es geht, und zieht dann das entsprechende Bild auf den Ort. Ab sofort sind die entsprechenden GPS-Koordinaten in den EXIF-Daten des Bildes gespeichert! Wie das genau funktioniert, zeige ich u.a. im Lightroom-Workshop …
So, das sind erstmal die Möglichkeiten, die mir dazu einfallen! Ich hoffe, da ist etwas für dich dabei!? 😉
Herzliche Grüße
Thorge