Nationalfeiertag von Bhutan

Ein bezauberndes Land

Heute am 17.12. ist der Nationalfeiertag von Bhutan. Es ist ein bezauberndes Land mit wundervollen Menschen das ich 2011 das erste Mal bereits habe. Ich war damals so begeistert, das ich nur ein Jahr später ein zweites Mal dorthin gereist bin. Und diesmal hatte ich eine Gruppe von befreundeten Fotografen gefragt, ob sie mich begleiten wollten. Es wurde die erste, von mir organisierte Fotoreise. Wir hatten so viel Spaß, und es sind so schöne Bilder entstanden, dass wir 2013 auch noch eine Gemeinschaftsausstellung mit unseren Bhutan-Bildern organisierten.

Ich nehme den Nationalfeiertag zum Anlass, ein Foto von König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck und seiner Frau, Königin Jetsun Pema, zu posten, das ich im September 2012 in Wangdue geschossen habe.

Wie ich an dieses Foto gekommen bin

Damals sollte eins der berühmten „Tsechus“ (Festivals) eigentlich im Dzong (Buddhistische Klosterfestung) von Wangdue stattfinden. Aber, kurz vorher hatte ein schlimmes Feuer in dem Dzong gewütet, sodass dies unmöglich war. Ich muss dazu sagen, dass diese Dzongs sowohl die spirituellen, als auch die administrativen Zentren Bhutans sind. Das Fest wurde daraufhin auf ein nahegelegenes Militärgelände verlegt, damit es überhaupt stattfinden konnte. Aber, es ist natürlich nicht das selbe, die tollen Maskentänzer in einem Dzong zu erleben, oder auf einem Militärgelände, und die Menschen waren ein wenig geknickt. Auch deshalb kam der König zu dem Fest, um ihnen seine Solidarität mit den Menschen zu zeigen und ihnen wieder Mut zu machen.

Kurz bevor der König ankam, stand ich mit zwei Kameras und Teleobjektiven „bewaffnet“ am Rande der Fläche, auf der die Tänze stattfanden. Die Sercurity-Leute gingen herum und prüften, ob alles sicher für die Ankunft des Königspaares sei, und einer sprach mich an: „Bitte machen Sie keine Fotos, wenn der König da ist. Das ist verboten.“ Kurze Zeit später gingen König und Königin entlang der Absperrung über das Festivalgelände und sprachen hier und da mit den Menschen. Als der König mich inmitten der Menschen entdeckte, sprach er auch mich an: „You take photography quiet serious?“ (Sie nehmen Fotografie ganz schön ernst?) fragte er mich, mit einem Augenzwinkern, den Blick auf meine zwei Kameras gerichtet. Wir wechselten daraufhin ein paar freundliche Worte und kurze Zeit später gingen sie weiter. Es war eine nette Begegnung.

Einige Minuten später kam mein mein Freund Tashi zu mir, und als ich ihm von meiner Begegnung mit dem König erzählte, fragte er mich: „Warum hast du den ihn nicht um ein Porträt gebeten? Er hätte bestimmt ja gesagt!“ Auf die Idee war ich nicht gekommen! Ich ärgerte mich über mich selbst. Der König war aber noch da und hielt eine Ansprache von seiner Tribüne. Daraufhin sagte Tashi zu mir, „Mach jetzt dein Foto, du hast doch ein Teleobjektiv drauf.“ Ich erwiderte „Und die Security …?“ Und Tashi sagte, „Die machen sich nur wichtig. Mach schnell, dann passiert nichts.“ Und so entstand mein Bild von König und Königin. Es ist kein besonders gutes Foto. Aber, für mich hat es natürlich eine emotionale Bedeutung, weil ich gerne an die Begegnung, den Tag und die Reise zurück denke.

Eine bittere Enttäuschung

Eigentlich hätte ich dieses Jahr 2020 einen ganzen Monat in Bhutan verbracht. Es waren zwei, bereits ausverkaufte Fotoreisen nach Bhutan geplant (Ende Oktober und Anfang November), doch Covid-19 hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich weiss natürlich, dass das Virus noch viel schlimmere Schicksalsschläge für viele Menschen gebracht hat, für mich persönlich war es jedoch eine bittere Enttäuschung, dass beide Fotoreisen, und damit auch mein Monat in Bhutan abgesagt werden mussten. Auch die Teilnehmenden hatten sich schon sehr darauf gefreut, diese einmalige Land mit seiner eindrucksvollen Kultur und seinen besonderen Menschen zu bereisen. Für mich wäre es die vierte Bhutan-Reise geworden und ich hatte mich schon sehr darauf gefreut – auch, weil meine letzte Bhutan-Reise mittlerweile schon einige Jahre her ist.

Nun hoffe und glaube ich, dass es nur heisst „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“. Ich werde einfach etwas später nach Bhutan zurück kehren …

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